Die Großen Pandas in Schönbrunn

  • Yang Yang mit den Zwillingen

Die Haltung Großer Pandas ist der Traum vieler Zoos. Derzeit gibt es die schwarzweißen Bambusbären in zehn Zoos in Europa zu sehen: Tiergarten Schönbrunn in Wien/Österreich, Zoo Madrid/Spanien, ZooParc de Beauval/Frankreich, Edinburgh Zoo/Schottland, Zoo Pairi Daiza/Belgien, Zoo Berlin/Deutschland, Ouwehands Diierenpark in Rhenen/Niederlande, Ähtäri Zoo/Finnland, Kopenhagen Zoo/Dänemark, Zoo Moskau/Russland.

Die Ankunft des Panda-Pärchens

Das Weibchen Yang Yang ("Sonnenschein") und das Männchen Long Hui ("Drachenzeichen") wurden im Jahr 2000 in der Pandazucht- und Forschungsstation in Wolong geboren. Nach intensiven Verhandlungen und Planungen kamen die beiden Tiere am 14. März 2003 in den Tiergarten Schönbrunn - als Leihgabe der Volksrepublik China. Der erste Vertrag zwischen dem Tiergarten Schönbrunn und der China Wildlife Conservation Association (CWCA) wurde für zehn Jahre abgeschlossen. Der nächste 10-Jahres-Vertrag wurde 2013 unterschrieben. Long Hui verstarb 2016 an einem Gallengangskarzinom. Im April 2019 zog das Männchen Yuan Yuan in Wien ein.

Die Tiere näher vorgestellt

Yang Yang

(*10.08.2000)
Der aufmerksamen, neugierigen Art von Yang Yang entgeht prinzipiell nichts. Sie hat eine schmale Schnauze und runde Mickey-Mouse Ohren.

Yuan Yuan

(*23.08.1999)
Yuan Yuan ist der neue Partner von Yang Yang. Er ist im April 2019 in den Tiergarten übersiedelt. Er ist  sanftmütig und schlau.

Long Hui

(*26.09.2000 - †9.12.2016)
Long Hui war ein sehr gelassener Panda. Er war durch nichts leicht aus der Ruhe zu bringen. Leider ist Long Hui im Alter von 16 Jahren verstorben.

Der erste Panda-Nachwuchs: Fu Long

Im August 2007 kam der erster Nachwuchs zur Welt. Fu Long ("Glücklicher Drache") war das erste auf natürlichem Weg gezeugte Panda-Junge Europas. Journalisten stürmten den Tiergarten, die Bilder des kleinen Pandas gingen um die ganze Welt. Wie es im Vertrag mit der Volksrepublik China festgelegt ist, übersiedelte Fu Long, nachdem er zwei Jahre alt geworden und damit auch von seiner Mutter entwöhnt war, im November 2009 in die Panda-Station in Bifengxia. Ab 2013 lebte Fu Long im Panda Paradise in der Stadt Langzhong in der Provinz Sichuan. 2021 ist er nach Chengdu übersiedelt.

Der zweite Panda-Nachwuchs: Fu Hu

Genau drei Jahre nach Fu Longs Geburt, am 23. August 2010, glückte es ein zweites Mal, diese charismatische und bedrohte Tierart zu züchten. Ein weiteres Panda-Jungtier wurde geboren: Fu Hu, der „Glückliche Tiger". Wie schon sein Bruder verzauberte der kleine schwarzweiße Bambusbär die Besucher. Der Panda-Nachwuchs übersiedelte, wie zuvor schon sein Bruder Fu Long, im November 2012 nach China. Heute lebt Fu Hu im Nanjing Wild Animal Park.

Der dritte Panda-Nachwuchs: Fu Bao

Am 14. August 2013 kam erneut ein Pandababy zu Welt: Fu Bao, der „Glückliche Leopard“. Die Geburt des kleinen Fu Bao bestätigte abermals, dass Schönbrunn von der Volksrepublik China zu Recht als Kooperationspartner für den Schutz dieser stark gefährdeten Bären-Art auserwählt wurde. Im November 2015 übersiedelte Fu Bao in die Pandastation Du Jiangyan in China. Mittlerweile lebt er - wie auch Fu Hu - im Nanjing Wild Animal Park.

Die Panda-Zwillinge Fu Feng und Fu Ban

Am 7. August 2016 brachte Pandaweibchen Yang Yang Zwillinge zur Welt. Als erste Pandabärin in Menschenobhut schaffte es die erfahrene Mutter, die Zwillinge ohne menschliche Hilfe großzuziehen. Das Weibchen bekam den Namen "Fu Feng" (Glückliche Phönix), das Männchen wurde "Fu Ban" (Glücklicher Gefährte) "getauft". Im Dezember 2018 übersiedelten die beiden nach China. Auch sie leben heute im Nanjing Wild Animal Park.

Die Schönbrunner Panda-Anlage

Die einstige Elefantenanlage, die zwischenzeitlich von Madrills und Meerkatzen bewohnt wurde, wurde zu einem modernen Pandahaus (135 m²) mit einer gut strukturierten Außenanlage (1015 m²) adaptiert. Erwachsene Pandas verbringen rund 80 Prozent ihrer Zeit mit Fressen und Ruhen. Dennoch ist eine tiergerecht gestaltete Anlage neben einer ausgewogenen Ernährung, bester medizinischer Betreuung und einem engagierten Pflegerteam einer der wichtigsten Aspekte in der Haltung.

An einen Baumstamm gelehnt zu fressen, auf einer Holzplattform einige Meter über dem Boden zu schlafen, Bäume und Erdhügel raufzuklettern oder sich in einem Teich abzukühlen, sind nur einige Beispiele, welche Verhaltensweisen Pandas zeigen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Um das Wohlbefinden der Pandas auch an heißen Sommertagen sicherzustellen, wurden Airconditioner sowie eine Benebelungsanlage installiert.

Ziele der Pandahaltung in Schönbrunn

Große Pandas sind bedroht. Nur noch 1.864 Tiere (Zählung 2014) leben in den Bergwäldern im Südwesten Chinas. Das Panda-Schutzprojekt des Tiergartens steht auf mehreren Säulen. Der Zoo unterstützt den Pandaschutz nicht nur finanziell, sondern auch mit Fachwissen. Die Hoffnung für diese Tierart liegt in der Errichtung von Naturreservaten, für deren Personal der Tiergarten regelmäßig Seminare organisiert. Gemeinsam mit anderen Institutionen betreibt der Tiergarten auch wichtige Grundlagenforschung, deren Ergebnisse den Pandas in der Wildbahn zu Gute kommen und ihre Haltung in Menschenobhut verbessern. Ein Aspekt beim Pandaschutz ist auch die Erhaltungszucht, zu der das Schönbrunner Panda-Pärchen ihren wichtigen Beitrag geleistet hat.