Artenschutzprojekt Schmutzgeier

Im Einsatz für den Schmutzgeier

Kooperation seit2017
Bedrohungsstatus auf der Roten Listestark gefährdet
Ort des SchutzprojektsBulgarien

Die Schmutzgeier brauchen unsere Hilfe!
Jetzt spenden!

Der Schmutzgeier ist ein Aasfresser und gehört zu den kleinsten Geierarten Europas. Das Verbreitungsgebiet dieses Zugvogels erstreckt sich von Südeuropa über Afrika bis nach Asien. Europäische Schmutzgeier überwintern in Afrika, wo sie mit Hilfe von Steinen sogar Straußeneier knacken können. Wo es den Schmutzgeier noch gibt, scheut er die Nähe des Menschen nicht. So kann er immer wieder in der Nähe von Siedlungen angetroffen werden. Das macht ihn besonders anfällig für illegal ausgelegte Giftköder.

Jungvögel sterben während ihres ersten Lebensjahres und somit bei ihrer ersten Migration allerdings besonders häufig durch Ertrinken im Mittelmeer und durch Stromschlag. Zumindest die Zahl der Jungvögel, die durch Ertrinken verenden, konnte durch eine Wiederansiedelung im Frühling des zweiten oder dritten Lebensjahres (delayed release method) erheblich verringert werden. Denn werden Jungvögel erst später ausgewildert, steht ihnen vor der Herbstmigration mehr Zeit zur Verfügung, um Erfahrung über gute Futterhabitate und Rastplätze zu sammeln, ihre Flugausdauer zu trainieren und sich mit anderen Schmutzgeiern zu sozialisieren.

Maßnahmen

Werden keine Maßnahmen getroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit seiner Ausrottung bis 2049 bei 48 %. Wenn hingegen bis dahin 12 Schmutzgeier pro Jahr wiederangesiedelt werden, sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf weniger als 1 %.

Im Rahmen eines kürzlich abgeschlossenen, von der EU geförderten LIFE-Projekts wurden drei verschiedene Methoden zur Wiederansiedelung getestet: Aufzucht mittels menschlicher Ziehmütter (Foster-Methode), Auswildern im künstlichen Horst vor dem Ausfliegen (Hacking-Methode), Auswildern im Frühling des zweiten oder dritten Lebensjahres (delayed release Methode). In den Versuchen stellte sich die delayed release Methode als erfolgversprechendste Methode heraus.

Alle wiederangesiedelten Tiere wurden mit GPS-Trackern versehen. Die Ergebnisse aus dem LIFE-Projekt fanden Eingang in die „Wiederansiedelungsstrategie für Schmutzgeier in Bulgarien und Griechenland. 2023 bestanden bereits 4 erfolgreiche Zuchtpärchen in Bulgarien aus mindestens einem Partner, der im Rahmen des Programms wiederangesiedelt wurde.

Ziel

Ziel des Projekts ist die Unterstützung der kleinen Schmutzgeierpopulation auf dem Balkan. Dies geschieht einerseits durch die Verringerung der bekannten Gefahren entlang der Zugroute und in den Brutgebieten und andererseits durch kontinuierliche Aufstockung der Brutpopulation.

So unterstützt der Tiergarten Schönbrunn das Projekt

  • Teilnahme am Erhaltungszuchtprogramm
  • Bereitstellen von Jungvögeln zur Wiederansiedelung

Ihre Spende für unsere Arbeit zum Artenschutz des Schmutzgeiers.

Das sagen unsere Partner:

Volen Arkumarev, Bulgarian Society for the Protection of Birds: “Die Nachzucht dieser Art in Menschenobhut ist schwierig und herausfordernd. Spezielle Pflege ist notwendig, um die zoogeborenen Jungvögel auf ein Leben in der Wildbahn vorzubereiten. Der Tiergarten Schönbrunn hat motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit viel Erfahrung auf dem Gebiet und wir freuen uns sehr, dass sie es schaffen, fast jedes Jahr Küken großzuziehen und für unser Wiederansiedelungsprogramm zur Verfügung zu stellen. Das unterstreicht die Wichtigkeit von Tiergärten in der Erhaltungszucht bedrohter Arten und der Unterstützung von Wiederansiedelungsprogrammen.”

“Breeding this species in captivity is difficult and very challenging and special care is needed for the captive-bred chicks to prepare them to live in the wild. Schönbrunn Zoo has very motivated staff and good experience in this field, and we are extremely happy that they manage to raise Egyptian Vulture chicks almost every year and provide them to our recovery program. This underlines the importance of zoos in breeding endangered species and supporting species recovery programs.”