Verstehen Zebramangusten Erdmännchen?

Die Familie der Mangusten zeigt alle sozialen Strukturen, von solitär über fakultativ bis zu obligat sozial. Die kleineren Mangustenarten sind meist sozial, überwiegend tagaktiv und bevorzugen offene Gelände. Einzelgängerisch lebende Arten sind meistens deutlich größer und kommen eher in baumreichen Regionen vor. Nicht selten sind die einzelgängerischen Mangusten tagaktiv, aber auch dämmerungs- oder sogar nachtaktiv.

Die in Gruppen lebenden Arten verfügen über ein hoch entwickeltes Sozialsystem. Sie haben ein ebenso komplexes akustisches Kommunikationssystem, über das bei den meisten Arten noch wenig bekannt ist. Erdmännchen Suricata suricatta sind die einzige Mangustenart, die in größerem Umfang wissenschaftlich bearbeitet wurde. Sie sind sehr gesellige Tiere, die in Kolonien mit bis zu dreißig Individuen leben. Zebramangusten Mungos mungo sind kleine tagaktive soziale Tiere, die in Gruppen von 8-28 Individuen leben.

Im Unterschied zu den Erdmännchen gebären bei den Zebramanugste mehrere Weibchen Junge zur gleichen Zeit und alle helfen einander beim Babysitten, Säugen, Füttern der Jungtiere und bei der Abwehr von Feinden.

Im Tiergarten Schönbrunn wird bei den Zebramangusten (Mungos mungo) untersucht, ob diese genauso über einem so umfangreichen Lautrepertoire verfügen wie die nächstverwandte Art, die Erdmännchen (Suricata suricatta). Den Lauten soll eine Bedeutung zugeordnet werden, der individuelle Charakter der Lautsignale bestimmt werden und herausgefunden werden, ob und inwieweit sich die Alarmrufe an Zoohaltung angepasst haben. Weiters werden vergleichende Arbeiten an Kolonien von Zebramangusten in anderen Zoos durchgeführt.

DISSERTATION: Lautkommunikation bei im Zoo gehaltenen Herpestiden (Mangusten).

Durchgeführt von Eva Gaffron

Betreuer: Prof. Dr. Helmut Kratochvil, Department for Evolutionary Biology, University of Vienna