Wie kleine Drachen: Erstmals stark gefährdete Taubwarane zu sehen

6. Februar 2025

Passend zum morgigen „Reverse the Red Day“ können Besucherinnen und Besucher des Tiergartens eine besondere Premiere erleben: Erstmals sind seltene Taubwarane im Terrarienhaus zu sehen. Über viele Jahre hinweg waren die faszinierenden Reptilien hinter den Kulissen des Regenwaldhauses untergebracht und wurden dort erfolgreich nachgezüchtet. „Taubwarane sehen aus wie kleine Drachen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Regenwäldern Borneos, bekommt man sie jedoch so gut wie nie zu Gesicht. Die wenigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass Taubwarane sich bevorzugt in der Nähe klarer Fließgewässer mit steinigem Untergrund aufhalten. Leider gelten sie gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet“, erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Immer mehr Tierarten werden in höhere Gefährdungskategorien der Roten Liste eingeordnet, ein alarmierender Trend, dem die globale Initiative „Reverse the Red“ entgegenwirkt. Der Tiergarten arbeitet dabei mit Zoos, Naturschutzorganisationen, Ministerien und weiteren Partnern zusammen, um die Ausrottung bedrohter Arten durch gezielte Maßnahmen zu verhindern. Dabei gehen der sogenannte Ex-situ-Artenschutz – der Erhalt von Arten außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume – und der Schutz von Tierarten in der Wildbahn (in-situ) Hand in Hand.

Mit der Haltung bedrohter Taubwarane und seinem Beitrag zur Initiative „Reverse the Red“ setzt sich der Tiergarten gezielt für den internationalen Artenschutz ein. Während die Taubwarane im Tiergarten ein neues Zuhause bekommen haben, schrumpfen die natürlichen Lebensräume unzähliger Tierarten unaufhörlich weiter. Der Verlust geeigneter Habitate, verursacht durch menschliche Aktivitäten, zählt zu den größten Bedrohungsfaktoren für Wildtiere – auch für die Taubwarane. Immer wieder werden die nachtaktiven Reptilien in Bewässerungsgräben von Ölpalm-Plantagen und Reisfeldern gefunden, denen der Regenwald weichen musste. „Mit regelmäßigen Nachzuchten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Reservepopulationen und somit zum Erhalt der Art“, erklärt Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. „Gleichzeitig sammeln wir wertvolle Daten über Taubwarane, über die bislang so gut wie nichts bekannt ist. Dieses Wissen möchten wir nun auch unseren Besucherinnen und Besuchern vermitteln. Denn jeder Einzelne kann zum Schutz von Arten beitragen.“ In den vergangenen Wochen wurde ein Terrarium sorgfältig an die Bedürfnisse dieser semiaquatischen Reptilien angepasst und bepflanzt. Ein interessantes Merkmal der Taubwarane ist das Fehlen von Ohröffnungen – dieser Besonderheit verdanken sie ihren Namen. Dennoch sind die Tiere in der Lage zu hören.

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