Streichelzoo NEU: Tiere hautnah erleben

9. Juni 2022

Wie fühlt sich das Fell eines Schafes an? Wie riecht eine Ziege? Wie hoch springt ein Kaninchen? All das können vor allem Kinder im neuen, großen Streichelzoo erleben, der am 9. Juni in unserem Tiergarten eröffnet wurde. Auf rund 1.500 Quadratmetern tummeln sich neben aufgeweckten Zwergziegen und neugierigen Hauskaninchen nun erstmals auch Ouessantschafe, eine der kleinsten Schafrassen der Welt.

Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck hebt die Bedeutung von Streichelzoos in einer immer urbaner werdenden Welt hervor: „Gerade in Städten haben Kinder oft wenig Möglichkeiten, mit Tieren in Kontakt zu kommen. Deshalb haben Streichelzoos einen hohen Stellenwert. Wenn man eine Ziege streichelt oder sich die Hand von einem Schaf ablecken lässt, hinterlässt diese direkte Interaktion mit den Tieren stets einen bleibenden Eindruck. Wichtig ist, dass die Tiere die Entscheidungshoheit haben, ob sie mit den Besuchern interagieren wollen. Dies wird durch großzügige Rückzugsbereiche, die für den Besucher nicht zugänglich sind, in der neuen Anlage sichergestellt.“

Bis dato verfügte unser Tiergarten nur über einen kleinen Streichelzoo. Da die Pferdereitbahn nicht mehr den hohen tierhalterischen Ansprüchen des Tiergartens entsprach, stand diese weitläufige Fläche für eine massive Vergrößerung zur Verfügung. In rund vier Monaten Bauzeit ist neben dem großen Abenteuerspielplatz ein Bereich entstanden, wo die jüngsten Tiergartengäste viel über die Tiere lernen und auch mit ihnen auf Tuchfühlung gehen können. Die Zwergziegen sind bereits „alte Bekannte“. Die Ouessantschafe, die ihren Namen der französischen Atlantikinsel Ouessant verdanken, sind hingegen neu eingezogen. Mit einer Größe von nur bis zu 48 Zentimetern sind sie eine der kleinsten Schafrassen weltweit. Ihr Markenzeichen ist eine besonders starke Wolle – in ihrer Heimat eine Anpassung an das raue Klima und bei uns perfekt zum Streicheln.  

Natürlich können die Ziegen und Schafe selbst entscheiden, ob ihnen gerade nach Streicheleinheiten zumute ist und sie den Besucherinnen und Besuchern nahekommen möchten oder sie sich lieber zurückziehen möchten. In den nur für sie reservierten Tierbereichen erwarten sie Futterraufen, Tränken und natürlich ihre Ställe. Da Ziegen bekanntlich gern und gut klettern, hat ihr Stall eine Besonderheit zu bieten. Über ein Klettergerüst können die trittsicheren Ziegen auf das Dach springen – ein Spaß für die Tiere und für die Besucherinnen und Besucher gleichermaßen beim Beobachten.

Im Februar wurden die Bauarbeiten gestartet: Hügel wurden aufgeschüttet, Zäune errichtet und vieles mehr. Nachdem die großen Arbeiten abgeschlossen waren, wurde der Streichelzoo mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Entstanden ist eine naturnahe Landschaft mit Hügeln und Grasflächen. Große Steine dienen den Ziegen zum Klettern und den Besuchern als Sitzgelegenheit. Wichtig war bei der Gehegeplanung auch, die historische Sichtachse, die von der Schlosspark-Allee zur Gloriette verläuft und die in der Vergangenheit von einem alten Ziegenstall verdeckt wurde, durch die Neuanpflanzung und Fortsetzung der Lindenallee wiederherzustellen. Die Baukosten belaufen sich auf 200.000 Euro, die von der Schönbrunner Tiergarten Ges.m.b.H. getragen wurden.

 

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