Forscher wollen Breitmaulnashorn retten

4. Mai 2016

Einst haben die Nördlichen Breitmaulnashörner zu tausenden die afrikanischen Savannen bewohnt. Heute gibt es noch drei Tiere, die geschützt in einem Nationalpark in Kenia leben. Die Art steht kurz vor dem Aussterben. Im Dezember vergangenen Jahres versammelten sich Experten bei einer Konferenz im Tiergarten Schönbrunn, um einen Rettungsplan für das Nördliche Breitmaulnashorn zu entwickeln, der nun veröffentlicht wurde.

Kernpunkt ist die Notwendigkeit, eine Datenbank mit Genmaterial wie eingefrorenem Gewebe, Spermien und Eizellen anzulegen. Die Forschungsteams werden angeführt vom Zoo San Diego und dem Leibnitz Institut für Zoo und Wildtierforschung in Berlin. Die Experten erhoffen sich, mit dieser Methode das Breitmaulnashorn zu retten, aber auch andere Tierarten, die am Rande des Aussterbens stehen, und sogar Tierarten, die bereits ausgestorben sind.

„Das Nördliche Breitmaulnashorn wird aussterben, wenn wir nicht handeln“, appelliert Oliver Ryder, Genetiker des San Diego Zoo. Die drei verbliebenen Tiere sind nicht mehr zur natürlichen Fortpflanzung fähig. Der Plan ist, mit modernen Reproduktionsmöglichkeiten wieder eine lebensfähige Population aufzubauen.

„Es war ein langer Weg von der Idee zu dem Meilensteinplan, den wir in Wien entworfen haben. Jetzt müssen wir zeigen, dass diese neuartige Strategie etwas bewegen kann“, sagt Prof. Dr. Thomas Hildebrandt, Leiter der Abteilung Reproduktionsmanagement am IZW.