Erhaltungszucht

Viele bedrohte Tierarten, die im Tiergarten leben sind Teil eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms. Ein Zuchtbuchkoordinator gibt Empfehlungen über Pärchen- oder Gruppenzusammenstellungen ab, um die Population in Menschenobhut genetisch gesund zu halten. So können Zoos Tiere sinnvoll tauschen.

Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEPs) werden von der EAZA, der Europäischen Aquarien- und Zoogemeinschaft koordiniert. Als Vorstufe von EEPs werden European Studbooks (ESBs) geführt. Es gibt auch globale Zuchtbücher, die die weltweite Population einer Tierart in zoologischen Gärten erfassen, sowie Zuchtbücher für bedrohte österreichische Haustierrassen. Diese werden von der Arche Austria koordiniert.

Im Tiergarten Schönbrunn werden zwei EEPs koordiniert. Das Zuchtbuch der Nördlichen und Südlichen Felsenpinguine wird von Sabine Frühwirth koordiniert, jenes der Fidschi-Leguane und der Hundsfische von Anton Weissenbacher.

Sabine Frühwirth,Zoologische Assistentin und Zuchtbuchführerin der Nördlichen und Südlichen Felsenpinguine

„Ein Zuchtprogramm mitzugestalten, ist eine sinnvolle Aufgabe. Wir kümmern uns auch um Arten, die nicht in einem internationalen Programm sind. Für etwa 280 Tierarten gibt es bei uns zumindest Maßnahmen zur Erhaltungszucht, von Korallen bis zum Noriker. Tiergärten sind die einzigen Institutionen, die in der Lage sind, so viele bedrohte Tierarten und -rassen zu erhalten. Das Wissen und die Erfahrung aus dieser Tierhaltung sind wiederum oft für Projekte in der Wildbahn wichtig."

Erhaltungszucht Hundsfisch

Einst in der Donau östlich von Wien weit verbreitet, galt der Hundsfisch in Österreich lange als ausgerottet. Ökologen entdeckten ihn zufällig wieder. Es war der Beginn groß angelegter Schutzmaßnahmen durch den Nationalpark Donau-Auen, die auch vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt werden. Im Tiergarten züchten wir die Art nach – eine Backup-Population, falls es der Hundsfisch in der Wildbahn nicht schaffen sollte. Mehr erfahren

Erhaltungszucht Aphanius

Es gibt rund 20 Arten dieser kleinen, maximal sechs Zentimeter langen Fische. Fast alle davon sind stark gefährdet. Im Tiergarten Schönbrunn werden 18 Arten der Gattung gehalten und erfolgreich vermehrt. Zwei dieser Arten sind in der Natur schon ausgestorben. Mehr erfahren

Tierarten im Tiergarten Schönbrunn in einem Erhaltungszuchtprogramm: